Das geht unter die Haut
Leuchtende Farben, frischer Frühlingsduft und makellose Reinheit: beim Wäschewaschen achten wir auf das perfekte Rundumpaket – nur nicht auf uns selbst.
Die strahlende, duftende, perfekt reine Wäsche ist nach dem Waschgang 24/7 in Kontakt mit unserer Haut und hinterlässt dort manchmal alles andere als märchenhafte Traumvorstellungen. Sondern vielmehr Rötungen, ein kratzendes Gefühl, juckende Haut oder sogar einen plötzlichen Ausschlag – und das auch bei Nicht-Allergikern.
Waschmittel enthalten jede Menge Chemikalien, die Reaktionen hervorrufen können: optimierte Tenside, verschiedene Enzyme, synthetische Duftstoffe, Weichmacher.
Optische Aufheller machen die Wäsche strahlend weiß, können aber – vor allem in Kombination mit Sonnenstrahlen – allergische Reaktionen auslösen.
Synthetische Duftstoffe sind häufig giftig. Sie können nicht nur die Haut, sondern beim Wäschetrocknen auch die Raumluft belasten und werden sogar in Muttermilch nachgewiesen.
Bestimmte Tenside wirken hautreizend.
Es ist Zeit, sich nach hautverträglicheren Waschmitteln umzusehen!
Schritt 1: Das richtige Mittel
Tatsächlich sind optische Aufheller, Duftstoffe und Weichmacher für einen optimalen Wascherfolg überhaupt nicht nötig, sondern lediglich Luxuszusätze. Tenside braucht es zwar für die Waschkraft, doch es müssen nicht die maximal optimierten Erdöltenside sein. Es gibt auch verträglichere Varianten, die zudem aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen werden – zum Beispiel aus Zucker, Raps- oder Kokosöl. Oft sind ökologische Waschmittel gleichzeitig hautverträglicher. Wer beim Kauf nicht nur auf Werbeversprechen, sondern auch auf entsprechende Zertifizierungen achtet, kann unschönen Reaktionen aus dem Weg gehen und wird sich wohler fühlen.Erstaunlicherweise hat bereits die Wahl zwischen Pulver- und Flüssigwaschmittel eine Auswirkung. Beide Varianten haben beim Waschen Vor- und Nachteile, doch wenn es um die Verträglichkeit geht, liegt das flüssige Waschmittel klar vorn: es spült sich leichter wieder aus der Wäsche aus. Dadurch setzen sich weniger Waschmittelreste in den Textilien fest, die nach dem Waschen die Haut reizen können.
Schritt 2: Die richtige Menge
Wenn unnötige Chemikalien aussortiert wurden, geht es ans Einsparen der nötigen Chemikalien: Studien zeigen, dass die meisten Menschen mehr Waschmittel nehmen, als eigentlich nötig wäre. Das bedeutet aber auch, dass mehr Waschmittelrückstände in der Wäsche zurückbleiben als nötig. Ein Blick auf die Dosierempfehlungen macht also durchaus Sinn. Generell ist beim Waschen weniger oft mehr: ein kleiner Becher mit hochwertigem, flüssigen Waschmittelkonzentrat ist für deine Haut besser als ein ganzes Schäufelchen mit herkömmlichem Pulver.Außerdem solltest du dich bei jeder Waschladung fragen, was für die jeweilige Wäsche tatsächlich nötig ist.Herkömmliche Waschmittel sind Allround-Pakete, die standardmäßig Enzyme und Bleichmittel enthalten, obwohl es diese Chemikalien für normal verschmutzte Wäsche gar nicht braucht.Wenn du dich stattdessen für einen Waschmittelbaukasten entscheidest, liegt die Kontrolle bei dir:Du kannst damit Enzyme und Bleiche genau dann hinzugeben, wenn du sie brauchst – zum Beispiel, um intensivere Flecken zu behandeln.Wenn das nicht der Fall ist – spar’s dir einfach: für dich und unsere Umwelt!
Schritt 3: Die richtigen Zugaben
Nachdem das Waschmittel richtig dosiert ist, greifen viele automatisch zum Weichspüler. Diesen solltest du jedoch ganz weglassen – nicht nur deiner Haut, sondern auch der Umwelt zuliebe, die durch Weichspüler besonders stark belastet wird. Eine einfache Alternative, damit deine Wäsche trotzdem wunderbar weich wird, ist ganz gewöhnlicher Haushaltsessig! Gib einfach einen kleinen Becher in das Weichspülerfach. Keine Angst: der Geruch verfliegt schnell von selbst.Was du außerdem hinzugeben kannst, ist eine physikalische Waschhilfe, also ein Waschball oder Waschring. Durch ihr spezielles Design verstärken solche Waschhilfen die Waschkraft und machen die Wäsche weicher – ganz ohne zusätzliche Chemie. Dein Waschmittel kannst du dadurch noch sparsamer dosieren.
Was gut für deine Haut ist, ist auch gut für deine Umwelt.
Der Verzicht auf kritische Chemikalien, eine passgenaue Dosierung und keine unnötigen Zugaben: all das schont auch unsere Natur. Inhaltsstoffe, die pflanzlichen Ursprungs und leicht biologisch abbaubar sind, sind auch für die Haut besser.
Wenn du Ausschau nach einem verträglichen Waschmittel hältst, sind ökologische Siegel somit gute Wegweiser.Rötungen, Juckreiz und Ausschlag: all das braucht es also nicht. Mit nur kleinen Änderungen in deinem Alltag kannst du nicht nur deiner Haut, sondern auch deiner Umwelt etwas Gutes tun – wann startest du damit?